Kleingemünder Straße - Ziegelhäuser Bezirksbeiräte setzen Initiative

 

Fast 50 Jahre trotz neuer Umgehungsstraße kaum verminderter Verkehr in der ehemaligen Hauptstraße und kaum postiver Gestaltungswille durch die für den Verkehr Verantwortlichen. Eine unendliche Geschichte? – Wer mit seiner Familie in der verkehrsberuhigten Zone läuft, unterzieht sich immer der Gefahr, von hinten „weggehupt“ zu werden. Das Hinweisschild am Eingang zeigt spielende Kinder, die dort nie gesehen wurden. Die Straße soll zum Einkaufsbummeln anregen. Statt dessen umlaufen die Fußgänger und neuerdings die Rollator-Schieberin die auch illegal geparkten Autos mit weiten Schritten auf die Straßenmitte.

Trotz zusagender Aüßerungen nach mehrfachen Initiativen des Bezirksbeirats und grundsätzlicher, aber sehr langfristiger Weichenstellungen in der Stadtverwaltung wurden die Ziegelhäuser im Jahr 2024 wiederum auf die Warteposition gesetzt.

Dies ist aber nicht das Hauptproblem in der Kleingemünder Straße. Dem äergerlichen und gleichzeitig ignorantem Verhalten vieler Autofahrer aus dem Steinbachgebiet und aus Richtung Neckarhelle, die die Straße gar nicht benutzen dürfen stehen die kaum vorhandenen Möglichkeiten der den Verkehr regelnden Behörden gegenüber, dies zu verhindern.

Vielen Bezirksbeiräten ist jetzt eine rote Linie erreicht, ab der sie von der Stadtverwaltung erwarten, die Probleme zu lösen.

 

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Teilbild AOK Medienstelle

Die Kleingemünder Straße – Hauptstraße in Ziegelhausen- wird seit Jahrzehnten von vielen Autofahrern befahren, denen eine Nur - Durchfahrt untersagt  ist. Lediglich Anwohner, Anlieferer und Kunden von Geschäften dürfen sie benutzen. Diesen stehen auch die beiden Parkplätze, Kuchenblech und „Gscheidle“- Parkplatz, zur Verfügung, von denen aus  man jedes  Geschäft  in 3 Minuten erreicht. Unser  Ziel  ist  die  Erhaltung  und  Wiederherstellung  der Haupt- und  Einkaufsstraße. Dies könnte  man durch  die Umwandlung in eine Aufenthaltsstraße mit  Straßencafe, offenen Geschäften,  Sitzgelegenheiten und  Bepflanzung  usw. schaffen. Nur  dort  wird  eingekauft, wo man sich wohlfühlt, nicht dort, wo  durchfahrende  Autos  eines  kleinen  zeitlichen  Vorteils willen  dieses Ziel erschweren, indem  die  Fußgänger,  Radfahrer,  Rollator  Schiebenden  verdrängt  werden. Der „Bund der Selbständigen“  hat dazu öfter vorgeschlagen, die Fahrbahn  auch  mit  Bodenerhebungen zu versehen. Zudem könnte die Geradeaus-fahrt   durch  Verschwenkungen  verlangsamt  werden. Das  Collage - Bild  oben  ist   Zukunftsmalerei,  birgt  aber doch erstrebenswerte Details.

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Mitglieder des Bezirksbeirats laden deshalb ein:
Wir zeigen wie eine sinnvolle Umgestaltung aussehen könnte  - auch zur Kenntnis der  Stadtverwaltung, die seit  Jahren in  der  Bringschuld  ist.
Leben   und    Einkaufen … in Ziegelhausen!
Das Bild vom Heiligabend 2022 zeigt, wohin weiteres Nichtstun  führen  kann. Wir bitten die Ziegelhäuserinnen  und  Ziegelhäuser  durch  ihren  
Besuch an der „Teststrecke“ zur Diskussion und Mitarbeit.
(Bei Regen wird verschoben)

 

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Diagramm: Amt für Mobilität - Stadt Heidelberg

Messungsbeispiel am 13. Juni 2024 (blau – Messung Nähe Unterer Dorfbrunnen – Einfahrt in die Kleingemünder Straße)

Mittlerer Wert (11.40 – 12.00 Uhr)
bei 9 Fahrzeugen pro 5 Min.
4x9 Fahrzeuge = 36 pro 20 Min.
in einer Stunde
3x36 = 108 Fahrzeuge

Auf den Tag von 6 - 20 Uhr bei 8 Fahrzeugen gerechnet ergeben sich 1344 Fahrzeuge.

Zurückliegende Zählungen und Befragungen ergaben einen Nur-Durchfahrer-Anteil von ungefähr 60%, also ca.
807 Nur-Durchfahrer, denen dies eigentlich untersagt ist.

Kleine Geschichte der Kleingemünder Straße

Die im Jahre 1975 fertiggestellte Umgehungsstraße L534 sollte die bis dahin unter beidseitigem Durchgangsverkehr ächzende Kleingemünder Straße nicht nur entlasten sondern gar zu einer wirklichen verkehrsberuhigten Zone machen. Das ist in 50 Jahren nie gelungen, weil  viele Interessen mitspielten, z.B. die Meinung, dass der Handel in der Kleingemünder Straße die durchfahrenden Autofahrer als Käuferoption bräuchte. So wurde die Kleingemünder Straße zum jahrzehntelangen Experimentierfeld der Einzelinteressen, ohne dass die Stadt Heidelberg jemals prägenden Einfluss auf die Verkehrsberuhigung genommen hätte.

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Man beseitigte die Gehwege und ersetzte sie nur durch andersfarbige Pflasterung. Fahrbahn und Gehwege lagen nun auf einer Ebene. Und man führte die Einbahnstraße nach Osten ein. Weiter sollten nur "Anlieger" die Straße benutzen dürfen. An diesem Punkt scheiden sich bis heute die Geister: Was ist ein Anlieger? - Natürlich jemand, der in der Straße wohnt, aber gilt dies auch für seine Privatbesucher? Natürlich gilt jeder Kunde ebenfalls als  Anlieger. Das nebenstehende Bild aus 1984 zeigt die Farce der Situation trotz Umgehungsstraße.

Anfang der 1990 iger Jahre kam es dann für kurze Zeit zu dem Versuch, die Straßenmitte testweise zur reinen Fußgängerzone umzuwidmen, Dies ohne baulichen Nachvollzug, ohne Absperrungen durch Geländer oder Ketten. Die Einbahnstraßenregelung wurde aufgehoben. Schon nach kurzer Zeit konstatierte man ein erhöhtes Gefahrenpotential. Der Test wurde abgebrochen.

2007 trafen sich Stadtteilverein, Bezirksbeirat mit dem Baubürgermeister im Hotel „Adler“. Außer angedachten Ankündigungen kam kein praktisches Ergebnis zustande.

2020 empfahl der Bezirksbeirat, den Nur – Durchgangsverkehr, der die Probleme hauptsächlich verursacht, indem er sich verkehrswidrig verhält (Es gilt: „Nur Anlieger frei“), zunächst testweise mit einer Schranke zu bremsen, die ihm die Minuten nimmt, die er zur Brückenauffahrt oder auf den Hahnberg auf der Umgehung länger braucht.

Im September 2021 wurde diese Empfehlung vom „Amt für Mobilität“ und der Verwaltungsspitze abgelehnt und auf ein baldiges Konzept zur Umgestaltung der Straße für den Januar 2022 verwiesen. Dieses kam bisher in Ziegelhausen nicht an.

In den Jahren bis heute hat sich der Bezirksbeirat Ziegelhausen dann noch mehrfach mit der Situation beschäftigt – bisher im wesentlichen gegenüber der Stadtverwaltung erfolglos.

Bilder vom Aktionstag am 12.10.2024

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